Xanthos, Türkei

Xanthos zählt zum Weltkulturerbe der UNESCO

Lykische Grabmäler schmücken die Ruinenstätte

Blick zum historischen Theater

Die antike Stadt Xanthos gehört seit geraumer Zeit zum UNESCO Kulturerbe - der Ort kann auf eine fast 4.000 Jahre lange Geschichte zurückblicken. Xanthos war die wichtigste Stadt des antiken Lykien und ist heute eine fantastische Ruinenstätte im weiten und fruchtbaren Xanthos-Tal.

Blick auf Xanthos

Detail der antiken Baukunst

Die Stadt ist um die 4.000 Jahre alt

Der Schreiber Herodot meinte, dass die Stadt von kretischen Siedlern gegründet worden sei, eine genauere Analyse aus heutigen Zeiten brachte jedoch hervor, dass Xanthos von den Lykiern erbaut wurde.

Eingangstor zur antiken Stadt

Lykisches Grabmal

Xanthos war die wichtigste lykische Stadt

Trotz aller Bekanntheit ereilte Xanthos laut Herodot ein blutiges Schicksal: Nur rund 80 Familien, die sich zu diesem Zeitpunkt nicht in der Stadt aufhielten, überlebten die persische Belagerung. Die eingeschlossenen Bewohner fürchteten die Greultaten der Perser so sehr, dass sie ihre Stadt anzündeten und sich in die aussichtslose Schlacht warfen.
Nur rund 80 Jahre später wurde Xanthos erneut zerstört – diesmal durch einen verheerenden Großbrand. Die Stadt stand nun unter athenischer Herrschaft und konnte sich dank des Desinteresses der Besatzer gut entwickeln. In dieser Zeit entstanden viele Bauwerke und Xanthos wurde zu einer florierenden Stadt. Obwohl der Ort noch mehrmals unter Fremdherrschaft gelangte, stand Xanthos bis zum Jahr 42 v. Chr. an der Spitze des Lykischen Bundes und man lebte in friedlicher Eintracht mit dem römischen Kaiserreich.
Doch dann sollten die Wirren und auch die Nachwirkungen des Bürgerkrieges einen erheblichen Schicksalsschlag für die Stadt mit sich bringen. Brutus, der den römischen Kaiser Caesar ermordete, belagerte Xanthos, da er neue Streitkräfte und Geld requirieren wollte. Die Bewohner von Xanthos reagierten genau wie bei den
Persern – sie brachten sich gegenseitig um und steckten die Stadt in Flammen. Dieses Vorgehen erschütterte Brutus und er setzte eine Belohnung für jeden geretteten Xanthier aus. Auch in Rom war man nach der Nachricht bestürzt und beteiligte sich mit viel Geld am Wiederaufbau der Stadt. Unter dem Schutz des mächtigen Roms konnte sich Xanthos wieder etablieren und der Wohlstand kehrte in die Stadt zurück. Zu byzantinischen Zeiten und in der folgenden arabischen Ära verfiel Xanthos zusehends und verkümmerte im Laufe der Jahrhunderte zu einem unbedeutenden Dorf.

Das Nereiden-Grabmal von Xanthos

In Xanthos 122 findet man eines der bedeutensten Grabmäler der lykischen Geschichte. Das von Natureinflüssen stark in Mitleidenschaft gezogene Grabmal konnte von britischen Archäologen rekonstruiert werden und gab eine der längsten bekannten Inschriften frei. Der Text erzählt von dem Sieg der Perser über die athenische Flotte. Verschönert ist das so genannte Nereiden-Grabmal durch Jagdszenen und Bilder der Familie des Toten.

Reste des Tempels und der Stadtmauer

In der Akropolis findet man an einzelnen Stellen die ältesten Überreste von Xanthos 122, die auf eine lykische Erbauung schließen lassen. Die Reste des Tempels und der Stadtmauer gehen vermutlich auf diese Zeit zurück – die Fragmente wurden jedoch immer wieder von Bauten aus der byzantinischen Epoche überlagert. Da die Xanthier sich immer mehr an den Hügel der Akropolis zurückzogen, kann man hier sogar die Bruchstücke einer byzantinischen Basilika und eines Klosters an den Fundamenten erkennen.

Römisches Theater in Xanthos

Das vermutlich aus der Zeit um 200 v. Chr. stammende römische Theater 277 ist in seinen Grundzügen noch sehr gut erhalten. In der Nähe des Schauspielhauses von Xanthos 122 befindet sich das Harpyienmonument. Die Harpyrien sind Mischwesen aus Frau und Vogel, die die Seelen der Toten forttrugen und gaben dem zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. erbauten Monument seinen Namen. Die interessanten Reliefs der Totenkammer sind in Xanthos 122 allerdings nur als Kopie vorhanden - die Originale befinden sich, ebenso wie das Nereidenmonument, im Britischen Museum in London.