Ordu, Türkei

Ordu ist ein recht beschauliches, aber dennoch modernes Städtchen am Ufer des Schwarzen Meeres. Seine Bewohner nennen es wegen der engen Gassen sogar "Küçük-Paris". Als Zentrum des Haselnussanbaus ist der Ort landesweit bekannt – die Nüsse werden über den kleinen Hafen vor allem an ausländische Firmen verschifft.

In Richtung Ünye erstrecken sich schöne Strände

Ordu ist für den florierenden Haselnuss-Anbau bekannt

Im Westen wird Ordu von dem 550 Meter hohen, dicht bewaldeten Berg Boztepe 190 überragt. Die Stadt verfügt nicht nur über den längsten Tunnel der Türkei, den 4.000 Meter langen Nefise-Akcelik, sondern auch über eine Universität 343. Besonders für Freunde von Süssigkeiten ist ein Besuch der Stadt empfehlenswert - der Fabrikverkauf von Sağra bietet zahlreiche Arten von Schokolade, Nougat und Nussprodukten an. Auf den ersten Blick wirkt Ordu eher unspektakulär – die Stadt ist ein Ort für Entdecker und besonders für Trekkingtouren und zum Wandern geeignet; aber auch Sonnenhungrige kommen auf ihre Kosten: in Richtung Ünye 200 gibt es die schönsten Strände der Region.

Geschichte

Besiedelt wurde Ordu schon sehr früh, die Gründung der Stadt ist den griechischen Kolonisten zuzuschreiben. Aus dieser Zeit ist wenig bekannt und die Historienschreibung startet auch erst mit dem Beginn der Danischmendendynastie. Das turkmenische Volk sollte ab dem 10. Jahrhundert für eine geraume Periode das Schicksal von Ordu bestimmen. Zur Zeit der osmanischen Herrschaft trat die Stadt nicht sonderlich in Erscheinung; erwähnenswert ist nur, dass Ordu im 14. Jahrhundert und im 18. Jahrhundert ihren Standort veränderte. Im Jahr 1829 wurde der Ort dann von russischen Truppen besetzt. Das gesamte 19. Jahrhundert war geprägt von Auseinandersetzungen mit den russischen Besatzern. Erst mit der Gründung der Türkischen Republik sollte dieses Kapitel endgültig geschlossen werden. Seit dem ist Ordu eine wichtige Handelsstadt für die gesamte Umgebung. Das ländliche Flair in der Stadt lässt sich auch durch eine gewisse Dynamik und Hektik nicht verbergen.

Aufgrund der Verlegung der Stadt und eines Großbrandes gibt es in Ordu wenig Historisches zu entdecken. Für Touristen ist sicherlich die Flaniermeile 196 in der Nähe der Uferpromenade interessant. Aber auch hier haben die modernen Geschäfte die kleineren, traditionellen Läden verdrängt.

Das Museum von Ordu 199 wurde in dem wunderschönen, aus dem 19. Jahrhundert stammenden, Haus eines Emigranten aus dem Kaukasus untergebracht. Besonders die Einrichtungsgegenstände, die aus der Entstehungszeit des Hauses stammen, sind äußerst sehenswert.

Die griechische Kirche des Ortes ist ebenfalls ein Bau des 19. Jahrhunderts und verlor mit der Umsiedlung der griechischen Bevölkerung an Bedeutung. Im Jahr 1923 wurde das Gotteshaus in ein Gefängnis umgewandelt und heutzutage findet man in dem Gebäude ein Kulturzentrum.