Samsun, Türkei

Die Moschee von Samsun

Mit rund einer halben Million Einwohner ist Samsun die größte Stadt am Schwarzen Meer. Die gute Infrastruktur durch Flughafen, Eisenbahn, Hafen und Straßen ließen den Ort zu einer gewaltigen Handelsmetropole werden. Das fruchtbare Umland sorgt für stetigen Nachschub von Waren, die zumeist in Samsun weiter verarbeitet und dann in die ganze Welt verschickt werden. Neben Haselnüssen und Tabak zählen die zahlreichen Getreidesorten zu den Exportschlagern. Samsun ist besonders für Naturliebhaber ein kleines Highlight, denn hier kann man an kilometerlangen Sandstränden Muscheln sammeln oder einfach nur das herrliche Farbenspiel zwischen dem satten Grün der Wälder und dem tiefblauen und klaren Meer genießen.

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Geschichte

Die Geschichte von Samsun beginnt, wie bei den meisten Städten am Schwarzen Meer, mit den griechischen Kolonisten. Schon zur pontischen Herrschaft konnte sich Samsun als ein wichtiges Handelszentrum etablieren, dessen Blütezeit aber durch die Zerstörung der römischen Truppen gestoppt wurde. Bis zur Herrschaft der Seldschuken war die Stadt nur noch ein kläglicher Schatten ihrer selbst. Die neuen Herrscher nutzten Samsun aber nicht für ihre eigenen Zwecke, sondern gaben den Ort in die Hand der Genuesen. Dieses Handelsvolk suchte einen wichtigen Stützpunkt am Ufer des Schwarzen Meeres und investierte große Summen in den Ausbau Samsuns. Aber auch dieser kurzzeitige Aufschwung sollte nicht von langer Dauer sein, denn nach einer jahrelangen Auseinandersetzung eroberten in der Mitte des 15. Jahrhunderts die Osmanen das völlig zerstörte Samsun, was sich von diesem erneuten Rückschlag nur schwer erholte. Auch das 19. Jahrhundert begann für Samsun nicht gerade rosig – der Ort wurde weiter zerstört und musste auch einen Großbrand über sich ergehen lassen. Erst durch Kemal Atatürk sollte sich das Blatt entscheidend wenden. Er rief am 19. Mai 1919 von Samsun aus zum Befreiungskampf auf und verhalf der Stadt zu erneutem Ruhm. Der Tag ist heute in der Türkei als "Tag der Jugend" ein gesetzlicher Feiertag. Der Ausbau der Infrastruktur in den folgenden Jahrzehnten bescherte Samsun einen bis heute anhaltenden Aufschwung.

Wichtiger Handelspunkt: Der Hafen von Samsun

An der Küste kann man auch Muscheln sammeln

In Samsun gibt es lange Sandstrände

Durch die zahlreichen Schicksalsschläge blieb nur wenig von der historischen Bausubstanz in Samsun 203 erhalten. Der älteste Bau ist die ehemalige Hauptmoschee Pazar Camii, die im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Das wichtigste und patriotischste Wahrzeichen von Samsun 203 ist eine Statue von Kemal Atatürk, die ihn auf einem sich aufbäumenden Pferd darstellt und als Symbol des Befreiungskrieges zu verstehen ist.

Das Archäologische Museum von Samsun 203 ist aufgrund der wenigen Funde aus vergangener Zeit eher karg eingerichtet. Aufregend sind die Stücke aus den Grabkammern, die man während Straßenbauarbeiten fand.

Zu Ehren des Staatsgründers hat man in Samsun 203 zudem mehrere Gedenkstätten eingerichtet. Im Atatürk Museum finden sich viele Alltagsgegenstände und der Reisekoffer des bedeutenden Politikers. Das heutige Gazi Museum war die Unterkunftsstätte Atatürks während seines Aufenthaltes im Jahr 1919 gewesen; damals hieß das Gebäude noch Palast-Hotel. Zu sehen sind hier ebenso private Erinnerungen an Kemal Atatürk.