Asiatischer Teil Istanbuls, Türkei

Der asiatische Teil Istanbuls unterscheidet sich sehr vom europäischen und ist weit weniger kommerziell und von Hektik geprägt. Für manche Besucher stellt der asiatische Teil eine ganz andere Welt mit einer eigenen Atmosphäre dar. So existieren hier weniger Sehenswürdigkeiten, dafür aber traditionellere Lebensumstände.

Flaniermeile in Kadiköy

Anlegestelle im Hafenviertel

Kadiköy ist ein Hafenviertel auf der asiatischen Seite Istanbuls und dem Trubel des europäischen Teils noch am ähnlichsten. In diesem pulsierenden Stadtteil befinden sich zahlreiche Bars, Kneipen und kleinere Basare. Einmal pro Woche strömen die Istanbuler Bürger zum größten Wochenmarkt der Stadt und erledigen ihre Einkäufe. Für Touristen ist dieses Durcheinander eher abschreckend, aber mit einer erfahrenen türkischen Begleitung doch sehens- und erlebenswert. Mit einem Ortskundigen vermeidet man zum einen Fehlkäufe und zum anderen von Händlern übers Ohr gehauen zu werden.

Nachtleben in Kadiköy

Lebhaftes Treiben im asiatischen Teil von Istanbul

In Üsküdar befinden sich viele Villen

In Üsküdar stehen zahlreiche Moscheen

In Üsküdar leben vor allem gut betuchte Menschen

Der Bezirk Üsküdar ist das bevorzugte Gebiet der Schönen und Reichen und so befinden sich in der Nähe des Bosporusufers zahlreiche prunkvolle Villen. Des weiteren stehen in Üsküdar die meisten der Istanbuler Moscheen – die hiesigen Bewohner sind eher traditionell und tief gläubig. Der so genannte Karaca-Ahmed-Friedhof ist der größte muslimische Friedhof der Welt und die Uferpromenade des Bezirkes ein beliebter Treff für Angler. Gerade in den frühen Abendstunden sitzen sie beieinander und das Angeln selbst scheint plötzlich nur noch Nebensache zu sein.
Eines der beeindruckendsten Bauwerke von Üsküdar ist zweifellos die von dem Architekt Sinan für Mihrimah, die Lieblingstochter des Sultans, erbaute Hafenmoschee.

Im Kız Kulesi ist heute ein Restaurant beheimatet

Blick zum sagenumwobenen Leanderturm

Kız Kulesi diente als Wach- und Zollturm

Kız Kulesi: Das kleine, festungsartige Gebäude liegt auf einer beschaulichen Insel kurz vor dem asiatischen Teil Istanbuls und ist eines der Wahrzeichen der Stadt.
Um das von den Einheimischen Mädchenturm genannte Bauwerk ranken sich mehrere Legenden: Einst wollte ein König seine Tochter vor dem prophezeiten Gifttod bewahren und ließ sie auf die Insel bringen. Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen gelangte eine Schlange auf die Insel und das Mädchen starb qualvoll an dem Biss. Eine andere Legende hat mit dem zweiten Namen des Kız Kulesi, nämlich Leanderturm, zu tun. Die beiden Liebenden Leander und Hero trafen sich nur Nachts, weil sie ihre Liasion verheimlichen mussten. Da Hero ihr Dasein auf der Insel fristete, wollte Leander das Eiland schwimmend erreichen und sich an einer von Hero ins Fenster gestellte Kerze orientieren. Doch der starke Wind blies die Kerze unbemerkt aus und Leander ertrank. Daraufhin stürzte sich Hero aus dem Fenster. Einen Haken hat diese Legende aber: Ovid, der die Geschichte ursprünglich verfasste, bezog sich auf eine Insel in den Dardanellen.
Die Wahrheit über den Zweck des Turmes ist dagegen recht einfach: Im 18. Jahrhundert errichtete man den heute als Restaurant dienenden Kız Kulesi als Wach- und Zollturm.

Der Beylerbeyi Palast diente als königliche Sommerresidenz

Sultan Abdul Aziz wollte neben seinem Hauptpalast eine Sommerresidenz und ein Palais auf der asiatischen Seite des Bosporus erbauen lassen, um von hier aus das wilde Meer zu beobachten. Der schöne Prunkbau entstand schließlich in den Jahren von 1861 bis 1865 nach den Plänen des Architekten Sarkis Blyan und wurde zu späteren Zeiten von berühmten Personen wie der Gattin von Napoleon III., Kaiserin Elisabeth und dem Schah von Persien bewohnt. Der Beylerbeyi Palast zählt zu den bedeutendsten Palästen in Istanbul  1  und verfügt auch über einen hübschen Garten.

Die stolze asiatische Festung

Mit dem Bau der asiatischen Festung wurde schon um das Jahr 1350 begonnen. Sie sollte als Verteidigungsanlage für Sultan Beyazıt dienen und bildete das Gegenstück zur europäischen Festung. Leider ist das Trutzwerk nur von außen zu besichtigen, aber auch so erhält man einen schönen Überblick über die Anlage.

Hotelangebote Nähe Asiatische Festung

Hotel Huseyin BeyDZ ab 100,00 €Cheya Residence RumelihisariDZ ab 99,00 €Inin BebekEZ ab 100,00 €Zusätzliche Unterkünfte Nähe Asiatische Festung

Die europäische Festung gilt als Gegenpart der asiatischen Festung und entstand nur wenig später als das Pendant auf der anderen Seite des Bosporus. Mehmet der Eroberer ließ die Feste anno 1452 in Vorbereitung auf die Erstürmung Konstantinopels bauen: Von der asiatischen Festung aus wollte er die Versorgung der Stadt an der engsten Stelle des Bosporus unterbrechen. Das von Mehmet entworfene Trutzwerk wurde durch den Einsatz von Tausenden Männern in nur viermonatiger Bauzeit fertig gestellt. Schließlich beschoss man feindliche Schiffe mit Kanonen und hinderte sie so an der Durchfahrt des Bosporus. Mehmets Pan ging also vollends auf und er trat seinen Eroberungsfeldzug an.

Die europäische Festung mit Blick zur asiatischen Seite

Nach der Eroberung verlor die europäische Festung jegliche militärische Bedeutung und wurde zu einem Gefängnis umfunktioniert. Im Jahr 1953 ließ die Stadt Istanbul  1  das Trutzwerk umfangreich sanieren und zu einem Freilichttheater umbauen. Seitdem finden im Inneren der europäischen Festung Konzerte und andere Vorstellungen statt. Zudem ist der Aufstieg auf einen der Türme empfehlenswert, da sich von hier oben ein wunderbarer Panoramablick auf den Bosporus eröffnet.

Der Bahnhof Haydarpaşa war Station der Bagdadbahn

Der Bahnhof Haydarpaşa liegt in unmittelbarer Nähe des Hafengeländes und ist an drei Seiten von Wasser umgeben. Er wurde von einem deutschen Architekten errichtet und war der Ausgangspunkt der Anatolischen Eisenbahn und später der Bagdadbahn.